Der VPC bei Haberkorn

21.Juni 2014

Dass auch eine Firmenübernahme Anlass sein kann für die Einführung eines Produktkonfigurators, zeigt die Geschichte von Haberkorn. Nach 18 Monaten zieht Österreichs größter technischer Händler für Industrie, Bau und Handwerk ein Fazit zum Einsatz des VERANO Produktkonfigurators VPC.

Wichtiger Partner in der Beschaffung

Das Familienunternehmen mit Sitz in Wolfurt/ Vorarlberg wurde 1932 gegründet. Heute zählt Haberkorn mit über 1.100 Mitarbeitern und 16 Standorten in Österreich, Osteuropa und der Schweiz zu den führenden technischen Händlern Europas. 2013 wurde ein Umsatz von 278 Millionen Euro erwirtschaftet.
Haberkorn versorgt Industrie- und Bauunternehmen mit Arbeitsschutz, Schmierstoffen und technischen Produkten wie Schläuche, Maschinenelemente und Hydraulik. Als Bindeglied zwischen den Herstellern in aller Welt und professionellen Anwendern vor Ort bietet der technische Händler maßgeschneiderte Logistik-Services und E-Business-Lösungen.

Anwenderbericht Produktkonfigurator

Fachberater, Produktdienstleistungen und die besondere Kenntnis der Beschaffungsmärkte sorgen dafür, dass Kunden ein Sortiment zur Verfügung gestellt bekommen, das den jeweiligen Anforderungen entspricht. Die Beratung der Kunden erfolgt durch Teams im Innen- und Außendienst.

Wachstumsdynamik durch Zukäufe

Eine besondere Wachstumsdynamik erlangte Haberkorn durch Zukäufe von Firmen. So markierte das Jahr 2003 einen Meilenstein in der Firmengeschichte, als mit Ulmer ein nahezu gleich großes Unternehmen übernommen werden konnte. Dennoch: Lange gab es bei Haberkorn keinen Grund für den Einsatz eines Produktkonfigurators. Positioniert an der Scharnierstelle zwischen Industrie und produzierenden Unternehmen lag der Schwerpunkt mehr im Vertrieb als in der eigentlichen Produktion. Bei typischen C-Gütern wie Schrauben oder Wälzlagern gibt es nichts zu konfigurieren.

„Hätten wir keinen Produktkonfigurator gehabt, wäre das ein Problem gewesen“

Das änderte sich 2011, als Haberkorn mit dem Zukauf eines Hydraulikschlauch-Spezialisten gleich vor zwei Herausforderungen stand. Zum einen galt es, die IT Landschaft des übernommen Unternehmens ins eigene Haus zu integrieren; zum anderen wurde man nun selber Produzent im großen Stil, inklusive allen Herausforderungen, denen sich ein güterproduzierender Hersteller gegenüber sieht. Hydraulikschläuche müssen nach individuellen Wünschen der Kunden konfiguriert werden. Spezifikationen wie Länge, Material oder Anschlussvarianten müssen abgefragt, abhängige Parameter über Formeln berechnet werden. „Hätten wir keinen Produktkonfigurator gehabt, wäre das ein Problem gewesen“, so Berno Pfanner, IT Leiter bei Haberkorn, zur damaligen Situation.

Wie und warum fiel die Entscheidung für den VPC?

Projektstart für die Einführung des VPC war Mitte 2012. Vorausgegangen war zunächst die Definition des eigenen Anforderungsprofiles, wobei sich schnell herausstellte, dass der neu einzuführende Konfigurator vor allem mit dem hauseigenen ERP (Infor AS) gut harmonieren sollte, da ja mit der Übernahme des Hydraulikschlauch-Spezialisten gleichzeitig auch dessen bisheriges ERP System abgelöst werden mußte, einschließlich des dort integrierten Konfigurators. Vier Anbieter von Produktkonfiguratoren kamen in die engere Auswahl. Nach Präsentationen und einer Workshop-Phase entschied man sich letztlich für den VPC. Mit ausschlaggebend für die Entscheidung war auch die Tatsache, dass man bei VERANO bereits über einen hohen Erfahrungsschatz im eingesetzten ERP-System verfügte.

Die Einführung

Nach knapp 4 Monaten Projektlaufzeit ging der VPC am 1. Januar 2013 termingerecht an den Start. „Es war ein relativ stressfreies Projekt“, so Haberkorn IT Chef Pfanner weiter. Die Deadline, welche sich aus der zeitgleich laufenden Umstellung auf das hauseigene ERP ergab, konnte problemlos eingehalten werden. Auch das vereinbarte Budget wurde auf den Punkt gehalten. Hilfreich im Projekt war sicher auch die Tatsache, dass ein Haberkorn Mitarbeiter komplett nur für dieses Projekt freigestellt war. Nur bei der Implementierung auf der Citrix Umgebung gab es von beiden Seiten etwas Puzzlearbeit zu leisten, bis die Port Vergabe für die Kommunikation funktionierte.
Seither läuft der VPC absolut fehlerfrei, gut 7000 Konfigurationen wurden bisher durchgeführt. Die fertige Lösung ist nahtlos in das bestehende ERP System integriert und wird von dort aus bei Eingabe eines Hydraulikartikels automatisch aufgerufen. Nach Eingabe der gewünschten Spezifikationen werden die Berechnungen ausgeführt, der Artikel im ERP mit der aus den Spezifikationen generierten Bezeichnung angelegt, sowie die Stücklisten und Arbeitspläne für die Fertigung generiert. Auch dort werden Mengen, Texte und Zeiten über Formeln aus den Spezifikationen ermittelt. Danach wird der Kundenauftrag aktualisiert und die kaufmännische Bearbeitung kann im ERP System nahtlos fortgesetzt werden.
Intern laufen nach der erfolgreichen Integration einer ungarischen Tochter nun Überlegungen, den VPC für weitere Produkte im Bereich der Konfektion einzusetzen.

„Man kann mit kleineren Firmen unheimlich schnell voran kommen“

Gefragt nach seinem persönlichen Fazit zu einem derartigen Projekt antwortet Pfanner: „Die persönliche Chemie sollte stimmen. Dennoch muß man auch im eigenen Hause Know How aufbauen. Einen Produktkonfigurator einzuführen und dabei alles komplett dem externen Dienstleister zu überlassen wäre der falsche Weg“. Zudem erwies sich die räumliche Nähe des Partners als vorteilhaft. Bei einer Entfernung von weniger als 2 Autostunden sind auch kurzfristige persönliche Termine kein Problem. „Man kann mit kleineren Firmen unheimlich schnell voran kommen“, so der Haberkorn IT Leiter abschließend.

Lesen Sie hierzu auch den Bericht „Elegante Beherrschung der Komplexität“ im MIDRANGE Magazin Ausgabe 09/2015. Zum Lesen Grafik klicken (PDF Download)

(Mit freundl. Genehmigung des MIDRANGE Magazins)